8:8 gegen MTG Horst! Erste Herrenmannschaft nach toller Hinrunde mit ausgeglichenem Punktekonto
Zum Hinrundenausklang fand sich der Tabellenvierte MTG Horst in der Turnhalle der ehemaligen Körnerschule ein. Obwohl beide Mannschaften nur zwei Punkte trennten, schienen die Rollen vor Beginn der Partie klar verteilt. Gegen die stark aufgestellten Essener ging Olympia als Außenseiter in das letzte Spiel des Jahres 2018. Doch wie so oft fühlten sich die Boyer in dieser Rolle wohl und fanden gut ins Spiel. Sowohl Marvin Mackenberg/ Sven Mackenberg als auch Hendrik Paskuda/ Kai Wilke behaupteten sich in ihren Anfangsdoppeln in vier Sätzen und brachten den Gastgeber mit 2:0 in Führung. Im dritten Doppel wehrten sich Matthias Siebert/ Thomas Freydzon nach Kräften, unterlagen aber mit 1:3 Sätzen. Die Einzel begannen mit einer Punkteteilung im oberen Paarkreuz. Marvin Mackenberg ließ gegen Benedikt Burgmer zu keinem Zeitpunkt Zweifel aufkommen und gewann klar in drei Sätzen, während Zwillingsbruder Sven gegen den starken Essener Dennis Stadie mit 1:3 Sätzen verlor. Auch nach den ersten Einzeln im mittleren Paarkreuz blieb es bei der knappen Führung für Olympia. Hendrik Paskuda baute seine tolle Serie aus und bezwang Christoph Siepmann ungefährdet. Kai Wilke fand gegen das variantenreiche Angriffsspiel von Gästeakteur Oliver Buschkühl kein Rezept und verlor in drei Sätzen. Mit einer 4:3 Führung ging es in die letzten beiden Einzel des ersten Durchgangs.
Dort lief es für Mannschaftskapitän Matthias Siebert gegen den deutlich höher eingestuften Essener Peter Bernard zunächst wie am Schnürchen. Nach einem umkämpften ersten Satz, den Siebert knapp für sich entscheiden konnte, beherrschte er seinen Gegner in der Folgezeit fast nach Belieben. Bei einer 2:0‑Satzführung und einem deutlichen 10:5 nach Bällen schien das Einzel bereits entschieden. Doch der Essener agierte plötzlich fehlerlos. Matthias Siebert ließ im dritten Satz sechs Matchbälle ungenutzt. Im vierten Satz erholte er sich schnell von dem Schock und ging erneut mit 10:5 Bällen in Führung. Aber wie schon im Satz zuvor legte Bernard den Schalter um und agierte plötzlich sicher und fehlerfrei. Beim Stand von 10:9 und dem insgesamt dem elften Matchball schien der Bann gebrochen. Der Bottroper Mannschaftskapitän trieb den Essener in die Defensive und zwang ihn zu einem Notschlag in höchster Bedrängnis. Der Ball landete im hohen Bogen an der Tischkante- 10:10. In der Verlängerung erspielte sich Siebert drei weitere Matchbälle, von denen ein weiterer mit einem unerreichbaren Netzroller abgewehrt wurde. Auch diese Verlängerung ging mit 15:13 an den Essener Peter Bernard. Im fünften Satz ging zunächst der Gästeakteur in Führung. Diesmal kam der Boyer zurück und kämpfte sich nach drei abgewehrten Matchbällen in die Verlängerung. Doch erneut schlug das Pendel am Ende zu Ungunsten des konsternierten Kapitäns der Gastgeber aus, der eine nicht mehr für möglich gehaltene Einzelniederlage hinnehmen musste. Nach der Partie haderte er mit der vergebenen Siegchance:„Wenn das Spiel 9:7 für uns ausgegangen wäre, hätte ich das wohl schneller abhaken können. Ein Einzel zu verlieren, in dem man in zwei Sätzen fünf Matchbälle am Stück hat, ist unglaublich. Peter hat plötzlich alles richtig gemacht, was er vorher falsch gemacht hat. Dass er drei Matchbälle mit Netzrollern und Kantenbällen abwehrt, ist zwar ärgerlich aber nur einer von vielen Gründen. Es kam alles zusammen: Er machte alles richtig und ich habe ein paar falsche Entscheidungen getroffen. Ich kann mir nicht vorwerfen, viele leichte Fehler gemacht zu haben oder zu lässig agiert zu haben. So etwas habe ich in fast 30 Jahren Tischtennis ca. 1000 gespielten Einzeln noch nie erlebt und noch nie gesehen.“ Als dann auch noch Thomas Freydzon trotz einer spielerisch starken Vorstellung gegen Dennis Loer nach umkämpften vier Sätzen unterlag, schien der favorisierte Gast das Heft mehr und mehr in die Hand zu nehmen.
Doch wie schon in der Vorwoche, als man in Wesel trotz deutlichem Rückstand nach dem ersten Durchgang noch einen wichtigen Sieg verbuchen konnte, startete Olympia wie die Feuerwehr in den zweiten Einzeldurchgang. Marvin Mackenberg, Sven Mackenberg, Hendrik Paskuda und Kai Wilke spielten wie aus einem Guss und brachten Olympia mit vier Einzelerfolgen bei nur einem Satzverlust durch Hendrik Paskuda mit 8:5 in Führung. Somit verblieben drei Chancen, die Hinrunde mit dem dritten Sieg in Folge zu beenden. Im unteren Paarkreuz gingen sowohl Matthias Siebert als auch Thomas Freydzon erneut als klare Außenseiter in ihre zweiten Einzel. Beide spielten erneut stark und kamen zum zwischenzeitlichen Satzausgleich, mussten aber am Ende ihren Gegnern nach vier Sätzen gratulieren. Im Abschlussdoppel spielte das Essener Spitzendoppel Dennis Stadie/ Peter Bernard gegen das Boyer Paradedoppel Marvin Mackenberg/ Sven Mackenberg bärenstark und gewann mit 3:0 Sätzen, so dass sich beide Mannschaften nach etwas über drei Stunden Spielzeit mit einem 8:8 Unentschieden trennten. Neuzugang Kai Wilke zeigte sich mit dem Verlauf der Hinrunde zufrieden:„Das waren tolle Monate mit vielen engen und intensiven Spielen. Wir haben in einer starken Liga ein ausgeglichenes Punktekonto und echte Chancen den direkten Klassenerhalt zu schaffen.“ Zum Ende der Hinrunde belegt Olympia den siebten Tabellenplatz, der zum direkten Verbleib in der Verbandsliga berechtigt. Bei nur drei Punkten Rückstand auf den dritten Tabellenplatz und nur zwei Punkten Vorsprung auf die Abstiegsrelegationsplätze erwartet die Mannschaft eine bis zum Schluss spannende Rückrunde. Die Rückrunde hat direkt zu Beginn einen Knaller parat. Am 12. Januar kommt der TTC 47 zum Derby in die Turnhalle der ehemaligen Körnerschule.
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